Shoppingcenter, Restaurants, Hotels… diese und viele andere Einrichtungen verwenden Sound-Systeme zur Wiedergabe von Hintergrundmusik. Schauen wir uns einmal die Rolle an, die sie in den genannten Umgebungen spielt und was es zu beachten gibt, um aus der genutzten Anlage das Maximum herauszuholen.

Wie die Bezeichnung bereits erahnen lässt, ist Hintergrundmusik dazu gedacht, als zurückhaltende klangliche Untermalung eingesetzt zu werden. Im Englischen wird dafür zuweilen das Kürzel „BGM“ verwendet, das sich von „backgroud music“ ableitet. Der Begriff wird auch häufig für die Begleitmusik in Filmen oder Spielen angewandt. In diesem Abschnitt möchten wir uns vor allem auf Hintergrundmusik konzentrieren, die dazu gedacht ist, einer Umgebung eine angenehme, entspannte Atmosphäre zu verleihen. Als solche kommt sie insbesondere in Einkaufszentren, Restaurants, Hotels, Büros, Freizeitparks und an vielen anderen Orten zum Einsatz. Für Shoppingcenter konnte belegt werden, dass die Wiedergabe von Hintergrundmusik Einfluss auf die Verweildauer der Kunden in den Ladengeschäften hat, was sich positiv auf den Umsatz niederschlägt. In Krankenhäusern tragen friedliche, heitere Klänge dazu bei, die Ängste und Schmerzen der Patienten zu lindern. Darüber hinaus verwenden beispielsweise Kaufhäuser ganz bestimmte Lieder dazu, um die Angestellten durch das Abspielen darüber zu informieren, dass unter freiem Himmel der Regen eingesetzt hat: Das entsprechend informierte Personal kann den Kunden daraufhin mit Verweis auf die Wetterentwicklung Plastiktüten oder Folien anbieten, um die gekauften Waren vor Nässe zu schützen – eine hervorragende Möglichkeit zur indirekten Informationsvermittlung, ohne dabei die entspannte Atmosphäre im Laden selbst durch eine Durchsage stören zu müssen.

(Schaubild: BGM stellt eine effektive Möglichkeit zur klanglichen Aufwertung der Umgebung dar und lässt sich in vielen unterschiedlichen Situationen nutzen.)

Hintergrundmusik wird im Allgemeinen aus zwei Hauptgründen genutzt. Wie in den voranstehenden Beispielen gezeigt, dient sie unter anderem dazu, in unterschiedlichen Umgebungen eine entspannte Klangatmosphäre zu schaffen. Ein zweiter, wichtiger Einsatzzweck ist das Überdecken von Geräuschen durch Büro-Equipment, eine Klimaanlage und andere Lärmquellen.

Wie bereits erläutert, kann die Wiedergabe von Hintergrundmusik an vielen unterschiedlichen Einsatzorten für eine bessere Atmosphäre sorgen. Dabei sollte sie allerdings niemals aufdringlich wirken, sondern stets gefällig im Hintergrund bleiben - ansonsten schlägt der erzielte Effekt schnell ins Gegenteil um.

Dafür ausschlaggebend ist natürlich zunächst einmal eine entsprechend angemessene Lautstärke, die sich außerdem gleichmäßig über die zu beschallende Fläche verteilen sollte. Deshalb gilt das, das Lautsprechersystem so anzubringen, dass sich keine Hotspots bilden und die Leute nicht in der Lage sind, die Klangquelle im Raum zu orten. Derartige Lautsprechersysteme werden auch als Distributed-Mode-Lautsprecher bezeichnet, auf die wir im Abschnitt 2 unter „Lautsprecher-Anordnung und Schalldruckpegel“ näher eingehen werden.

Darüber hinaus ist zu beachten, dass ein Lautsprechersystem in vielen Fällen kein schöner Anblick ist und die Wirkung der Innendekoration zunichtemachen kann. Deshalb sollten die verwendeten Lautsprecher mit Bedacht und auch unter Berücksichtigung ästhetischer Gesichtspunkte gewählt und montiert werden. Diesen Aspekt werden wir unter dem Kapitel „Verschiedene Bauformen von Lautsprechersystemen“ in Abschnitt 2 beleuchten.

Die Einsatzszenarien, mit denen wir uns bis zu diesem Punkt beschäftigt haben – Durchsagen und Hintergrundmusik – verstehen Klang als funktionelle Ergänzung im Betrieb verschiedenster Einrichtungen. Im Folgenden möchten wir uns auf zusätzliche Bereiche konzentrieren, in denen der Sound im Mittelpunkt steht.