Better Sound for Commercial Installations

Part 3: Mixers and Processors

Ein Mischpult oder einfach nur der „Mischer“ bzw. „Mixer“ ist der zentrale Bestandteil der meisten Soundsysteme. Diese Komponente hat einen erheblichen Einfluss auf die Bedienbarkeit und die Leistungsfähigkeit der gesamten Anlage. Als eine der ersten Entscheidungen bei der Planung eines neuen Soundsystems steht die Klärung der Frage an, ob ein digitales oder ein analoges Mischpult Verwendung finden soll.

Am einfachsten lässt sich der Unterschied zwischen digitalen und analogen Mischpulten anhand der Art und Weise der internen Signalverarbeitung erklären. Grundlegend geht es hierbei um die Frage, ob das Signal in seinem ursprünglichen, analogen Zustand weitergeleitet oder ob es zunächst in ein digitales Signal konvertiert wird. Aufgrund ihres Bedienkomforts, der Erweiterbarkeit und der Unanfälligkeit gegenüber Rauschen (vgl. dazu „Die Vorteile der digitalen Sound-Verarbeitung“ im ersten Teil dieser Übersicht) werden Digital-Mischpulte zunehmend beliebter. Dennoch gibt es auch weiterhin Einsatzszenarien, in denen der analogen Alternative der Vorzug gegeben wird. Schauen wir uns also die Eigenschaften der beiden unterschiedlichen Ansätze an.

Im Folgenden gehen wir näher auf die fünf wichtigsten Eigenschaften von Digital-Mischpulten ein. Diese beziehen sich ausnahmslos auf die positiven Merkmale, die wir bereits im Abschnitt „Die Vorteile der digitalen Sound-Verarbeitung“ im ersten Teil dieser Übersicht untersucht haben. Um die folgenden Punkte also gänzlich nachvollziehen zu können, ist es unter Umständen hilfreich, noch einmal einen kurzen Blick auf die genannte Textstelle zu werfen.

(1) Einstellungen können vorprogrammiert und bei Bedarf jederzeit abgerufen werden

Die meisten digitalen Mischpulte verfügen über einen eigenen Speicher, in dem sich einmal vorgenommene Einstellungen abspeichern und bei Bedarf auf Knopfdruck abrufen lassen. In Einsatzumgebungen wie beispielsweise einem Festsaal kann sich dies als besonders vorteilhaft erweisen, da sich hier die benötigten Mischpult-Einstellungen je nach Veranstaltung und gewählter Raumaufteilung ständig ändern. Selbst wenn nach dem Abrufen gespeicherter Voreinstellungen immer noch ein wenig Feintuning von Hand nötig ist, bringt die Möglichkeit zum Direktabruf der grundlegenden Justierungen im Vorfeld einer Veranstaltung doch stets eine erhebliche Zeitersparnis mit sich. Außerdem bekommt der Tontechniker auf diese Weise die Möglichkeit geboten, zu jeder Zeit wieder zum Ursprung zurückzukehren, falls ihm beim Anpassen der Einstellungen einmal ein Fehler unterlaufen sollte.

(2) Mix- und Soundverarbeitungseigenschaften, die nur bei digitaler Signalübertragung möglich sind

Marching Keyboards

Die Verwendung von Digitaltechnologie ermöglicht die Entwicklung einer ganzen Reihe von Mixing-Funktionen, die auf Basis analoger Signalübertragung noch nicht umsetzbar sind. Dazu gehört beispielsweise die automatische Unterdrückung von Rückkopplungen oder auch das sogenannte „Ducking“, das den Lautstärkepegel von Hintergrundmusik abgesenkt, sobald zusätzliche eine Ansage gemacht wird. Auf weitere Einzelheiten kommen wir im Abschnitt „Automatisierte Mix-Funktionen“ zu sprechen.

Zahlreiche Digital-Mischpulte verfügen über integrierte Funktionen zur Signalverarbeitung wie beispielsweise spezielle Effekte. Dadurch entfällt die Notwendigkeit zum Erwerb zusätzlicher Komponenten, was nicht nur die Anschaffungskosten niedrig hält, sondern dafür sorgt, dass das Soundsystem insgesamt weniger Platz beansprucht. Darin besteht einer der grundlegendsten Unterschiede gegenüber analogen Systemen, die im Anschluss an die Anschaffung und Einrichtung nach einer Ergänzung durch eine große Menge an zusätzlicher Ausrüstung für jede jeweils individuelle Anwendungsmöglichkeit verlangen. Zwar gibt es auch einige analoge Mischpulte mit integrierten Signalverarbeitungsfunktionen - im Gegensatz zum digitalen Ansatz, bei dem diese einfach über zusätzliche Software implementiert werden können, hat jede weitere Funktion eines analogen Mischpults jedoch letztlich unmittelbaren Einfluss auf die Fertigungskosten und die Größe des Geräts. Bei gleichen Mixing- und Soundverarbeitungs-Möglichkeiten ist ein Digital-Mischpult so gut wie immer die ökonomisch sinnvollere Investition.

(Schaubild: Digitaltechnologie ermöglicht die Bereitstellung von Mixing-Funktionen mit hohem Bedienkomfort)

(Foto: Yamaha LS9-16)

(3) Erweiterungsmöglichkeiten und externe Geräte

Erweiterbare Digital-Mischpulte bieten die Möglichkeit zum Anschluss einer Vielzahl an externer Peripherie. So können beispielsweise Eingabegeräte mit Touch-Panel die tägliche Verwendung einfacher machen, indem bestimmte, häufig verwendete Einstellungen selbst für weniger erfahrene Nutzer direkt abrufbar sind, während andere Einstellungen, an denen normalerweise keine Änderungen vorgenommen werden sollen, versteckt bleiben. Weitere Einzelheiten dazu werden im Abschnitt „Peripheriegeräte“ erläutert.

(4) Geringe Rauschanfälligkeit der digitalen Signalübertragung

Ein Soundsystem, das Audiosignale unter Verwendung eines Digital-Mischpults überträgt, ist gegenüber unerwünschtem Rauschen weitgehend unanfällig. Das wurde bereits im Abschnitt „Die Vorteile der digitalen Sound-Verarbeitung“ im Verlauf des ersten Teils beschrieben. Da die Rauschanfälligkeit mit zunehmend längeren Übertragungswegen ebenfalls größer wird, erweist sich die digitale Signalübertragung also als umso vorteilhafter, je größer der Veranstaltungsort ausfällt.

(5) Zahlreiche Funktionen auf kleinstem Raum

Analoge Mischpulte verfügen in der Regel über eine exklusiv zugeordnete Steuerungsmöglichkeit pro Funktion. Digitale Mischpulte bieten hingegen die Möglichkeit, verschiedene Funktionen auf ein Bedienelement zu legen. Für Umschaltvorgänge zwischen einzelnen Funktionen kann dann entweder auf einen physischen Schalter oder aber virtuelle Bedienmöglichkeiten auf einem Display zurückgegriffen werden. Auf diese Weise kann eine hohe Anzahl unterschiedlicher Funktionen bei gleichzeitig geringerem Platzbedarf umgesetzt werden. Daher fallen digitale Mischpulte bei gleicher Anzahl an zur Verfügung stehenden Kanälen auch signifikant kleiner aus als ihre analogen Pendants.

Analoge Mischpulte bieten zwei hauptsächliche Vorteile:

(1) Geringere Kosten für einen begrenzten Funktionsumfang

Werden nur ein paar Kanäle und einige grundlegende Mixing-Funktionen benötigt, kann ein einfaches Analog-Mischpult gegenüber der digitalen Version die ökonomischere Wahl darstellen.

(2) Einfache Bedienbarkeit für Anfänger

Marching Keyboards

Wie bereits weiter oben erwähnt, verfügen analoge Mischpult für jede Funktion über ein jeweils eigenes Bedienelement. In Summe sind all diese Steuerungsmöglichkeiten für den Nutzer auf den ersten Blick erkennbar und ohne Suche oder Umwege direkt zugänglich. Die Anordnung der Bedienelemente orientiert sich dabei am Signalfluss des Mischpults und ist dadurch besonders leicht nachzuvollziehen. Dank dieser logisch aufgebauten, einfachen Steuerungsmöglichkeiten erweisen sich die Geräte insbesondere in beispielsweise öffentlichen Hallen und Schulen als vorteilhaft: In diesen Umgebungen werden die Mischpulte von einer Vielzahl an Personen verwendet, die in der Regel nur sehr geringe oder gar keine Kenntnisse im Umgang mit professionellem Audio-Equipment haben, aber dennoch in der Lage sein müssen, das System zu bedienen. Unter Umständen bietet es sich deshalb auch an, sämtliche Bedienelemente für Funktionen, an denen Laien möglichst keine Änderung vornehmen sollen, mit entsprechenden Schutzabdeckungen zu versehen.

Damit schließen wir den Überblick über die grundlegenden Unterschiede zwischen digitalen und analogen Mischpulten ab. In Abhängigkeit vom konkreten Einsatzszenario kann die Wahl des richtigen Geräts einen deutlichen Unterschied machen – sowohl im Hinblick auf die Bedienbarkeit, als auch im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit der Anschaffung. Im nächsten Teil wollen wir uns einer weiteren, wichtigen Frage widmen, die vor der Wahl des richtigen Mischpults geklärt werden sollte: Der Frage nach der geeignetsten Bauform.

The sound systems that broadcast the information you're hearing have been carefully designed and installed to suit the needs of each individual facility.

This series offers information aimed at achieving the best possible sound in commercial installations, from the basics to equipment selection and day-to-day operation.